die magie des atem
Marie Bernadette Langer, HPP
praxis für integrative atemtherapie, emdr & coaching
Atem ist nicht nur lebensnotwendig, Atem ist Leben.
Die Atmung ist die wichtigste, weil lebensnotwendigste Bewegung des Menschen und der Tiere, denn ohne diese Bewegung wären wir binnen kurzem tot. Die Atmung ist wie das Leben selbst, ein ständiger Prozess im Wechsel von Einatmen und Ausatmen.
Unbewußte und bewußte Atmung
Die Atmung wird über das vegetative Nervensystem für gewöhnlich unbewusst gesteuert, das heißt sie wird von Gehirnteilen gesteuert, die nicht unserer bewussten Kontrolle unterliegen. Da die Atembewegung aber durch unsere normale Skelettmuskulatur erfolgt, können wir sie wie jede andere Bewegung dieser Muskeln auch bewusst steuern. Wir können also zum Beispiel bewusst tiefer oder schneller atmen oder bewusst nur in den Bauch oder Brustkorb atmen.
Dadurch, dass wir unsere Atmung auch bewusst steuern können, können wir auch bewusst auf unser Befinden, wie auch unsere Herztätigkeit Einfluss nehmen. Wenn man zum Beispiel bewusst tief und langsam ausatmet, kann man sich selbst beruhigen, so dass man sich tatsächlich innerlich ruhiger fühlt und das Herz auch – messbar – langsamer schlägt.
Abhängigkeit der Atembewegung von inneren und äußeren Reizwahrnehmungen, Erwartungen, Vorstellungen und Bewertungen
Die unwillkürliche Steuerung der Atmung ist von einer ganzen Reihe von inneren und äußeren Reizwahrnehmungen abhängig, die uns zum Teil bewusst werden, zum Teil nicht. Zum einen wird sie durch die Bewegung und den Kraftaufwand, das heißt den Bedarf des ganzen Körpers gesteuert. Dies sind innere Reize, die uns nicht bewusst werden und auch nicht bewusst werden können. Zum andern wirkt auch die Wahrnehmung chemischer und physikalischer Reize, die uns bewusst werden können, auf die Steuerung der Atembewegung.
So verändert sich die Atmung zum Beispiel bei Hitze- oder Kälteempfindungen, bei Gerüchen und bei allem, was wir an Angenehmem oder Unangenehmen sehen, spüren, schmecken, riechen oder hören. So stockt sie bei Schreck, zum Beispiel auf plötzliche laute Geräusche hin, vertieft sich bei angenehmen Düften, engt sich ein bei unangenehmem Geschmack usw.
Der Atem ist ein Gradmesser,
ob wir etwas in uns aufnehmen wollen oder nicht.
Auch gibt es Abfolgen von Drosseln und Lösen der Atemmuskulatur. Wir halten bei spannenden Vorgängen den Atem an und lösen sie abrupt, wenn die Dinge für uns oder andere, mit denen wir uns gerade identifizieren, eine gute Wendung nehmen. Mit der Rettung des Helden in einem spannenden Film ist oft allseits ein erleichtertes Aufatmen zu hören. Auch beim Atmen gibt es „dumme Angewohnheiten“, z.B. immer die Luft anzuhalten, sobald man sich anstrengt oder auch nur konzentriert.
Unsere Stimmung kann man an unserer Atmung ablesen.
So atmen wir z.B. schnell, wenn wir erregt sind (egal, ob freudig, ängstlich, sexuell oder wütend), wir atmen tief und langsam, wenn wir zärtlich sind oder uns das vorstellen. Beim Aufkommen einer negativen Vorstellung stockt uns der Atem.
Umgekehrt gilt aber auch: wie wir die Welt und uns selbst erleben und bewerten, ist auch vom Zustand unserer Atemmuskulatur und dem sie umgebenden Bindegewebe/Faszien abhängig. Ist die Atmung via Muskulatur eingeengt, empfinden wir Angst oder Depression und Unlust, weshalb wir dazu neigen, in einem unguten Zustand zu verharren oder uns vor allem und jedem zurück zu ziehen, nichts erscheint uns attraktiv.
Ist die Atmung frei, empfinden wir eher Freude, Lust etwas zu tun, uns zu bewegen, auf etwas oder jemanden zuzugehen, etwas zum Positiven hin zu ändern. Wir sagen dann: „Es fällt mir ein Stein vom Herzen.“ „Mir geht das Herz auf.“ „Ich könnte die Welt umarmen!“ Es ist daher ganz erstaunlich zu beobachten, wie Klienten nach einer Lockerung und Befreiung ihrer Atemmuskulatur die Welt verändert erleben, sich anders verhalten und von sich aus oft große Änderungen in ihrem Leben vornehmen, ohne dass man je mit ihnen darüber gesprochen hat.
Jede Emotion hat ihr eigenes Atemmuster.
Je nach Atemmuster empfinden wir eine andere Emotion. So findet z. B. bei Wut eine Verstärkung der Aus- und vor allem der Einatmung statt, kräftige Atemzüge folgen schneller aufeinander, die Atempause verschwindet, die Atmung wird etwas unregelmäßiger.
Bei Angst wird die Atmung sehr beschleunigt, die Pausen fehlen, der Ablauf wird chaotisch ungleichmäßig und es wird insgesamt mehr eingeatmet als ausgeatmet.
Bei Zärtlichkeit werden die Atemzüge länger und tiefer, die Pause vergrößert sich.
Der Charakter der übrigen Bewegungen entspricht dabei demjenigen der Atembewegung, z.B. das Aufstampfen oder auf den Tisch hauen bei Wut oder das langsame Streicheln bei Zärtlichkeit.
Da unsere Stimmung so sehr von unserer Atmung abhängt, können wir auch umgekehrt durch Beeinflussung unserer Atmung auf unsere Stimmung einwirken, uns zum Beispiel durch langsames, gleichmäßiges, ruhiges Atmen mit verlängerter Ausatmung in einen Zustand der Gelassenheit versetzen.
Das ist etwas anderes als das Unterdrücken des Gefühlsausdrucks, z.B. von Wutäußerungen oder von Weinen. Wenn wir „an uns halten“, drosseln wir das zu der Emotion gehörige Atemmuster, indem wir Muskeln dagegen spannen. Die Unterdrückung von Gefühlsausdruck mündet also in Dauerkontraktion von Atem- und sonstigen Muskeln, während Gelassenheit mit gelockerter Atem- und sonstiger Muskulatur einhergeht.
Bei psychosomatischen Störungen ist es sinnvoll, sich vornehmlich über den Atem seiner unbewussten Kräfte gewiss zu werden.
Blockaden zeigen sich auf drei Ebenen: Geist (Gedanken), Emotionen (Gefühle), Körper (Empfindungen). In der Atem- und/oder Körperarbeit lösen wir Blockaden auf und richten uns neu aus.
Ist unser Atem gestört, ist unser Leben gestört.
Vertieft sich unser Atem, vertieft sich unser Leben.
Atem ist der direkteste Weg zu Freiheit und Selbstverwirklichung.

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